Liebe Iris,
für meine Island-Reise hatte ich zu Pfingsten noch einen 4-tägigen Reitkurs auf einem Islandpferdehof gebucht, um das Sitzen im Tölt zu üben. Oh, wie schmerzlich habe ich deinen Unterrichtsstil vermisst! Fast selbstverständlich wurde ich –kaum auf dem Pferd- über den ganzen Platz hinweg angemeckert, weil ich Fragen stellte und das Pferd nicht in den Tölt bekam. Die Reitlehrerin wies mich allen Ernstes zurecht, dass Reiten schließlich Sport sei und somit auch anstrengen würde. Welch eine Frechheit! Ich hatte mich überhaupt nicht über Anstrengung beschwert. Ich wollte nur wissen, wie ich das Pferd in den Tölt bekomme und wie ich diese Gangart sitzen kann. Dazu war ich schließlich da, was sie auch wusste. Wehmütig musste ich an deine ruhige hilfreiche Unterrichtsweise denken. Du hättest mir erstmal in Ruhe die einzelnen Hilfegebungen erklärt und mir passende Vorstellungsbilder angeboten, damit ich die Abläufe verstehe. Und du hättest dir überlegt, wie du mir helfen kannst, die richtige Bewegung für das Aussitzen in dieser Gangart zu finden. Du hättest auch für Auflockerung zwischendrin gesorgt, damit ich mich auf dem Pferd entspannen kann und somit das Pferd auch wieder gelöster geht. Da dies alles nicht stattfand, habe ich an unsere Reitstunden gedacht und was ich in der Zeit von dir gelernt hatte. Dies hab ich dann versucht zu übertragen. So konnte ich die Beine lang am Pferdekörper lassen, Bahnfiguren und Vorhandwendungen reiten ohne am Zügel zu ziehen. Dank deines professionellen Unterrichts war mein Sitz auch in schnellerer Gangart sicher genug, um das häufige Stolpern „meines“ Pferdes gut auszubalancieren. Vielen Dank für die Hilfestellungen all die Jahre.
Liebe Grüße
Angela